Kagunda
Auf vielseitigen Wunsch meines Freundes Oldtimer habe ich meine Abneigung gegen volle Lagerhäuser überwunden und die dritte freie Mission „Kagunda“ in Angriff genommen. Zuerst liess ich das Spiel einfach mal ein wenig laufen, erkundete die Gegend und merkte mir, was so etwa ablaufen würde. Es ist ja bei S6 das Problem, dass man nie so recht weiss was vom Spieler erwartet wird. Hat man einmal den Durchblick, wird die Sache eher einfach. Danach startete ich das Spiel ernsthaft.
Aus Schaden klug geworden, verhielt sich Hakim unauffällig. Ich bemühte mich ein halbwegs funktionsfähiges Dorf zu bekommen und verschloss die offene Palisade vorsichtshalber mit einem Tor. Den kleinen Wollevorrat verarbeitete ich zu Kleidern, wohl wissend dass ich die Schafe links oben noch nicht zur Verfügung hatte – die Ruine konnte Hakim auch so plündern. Mit dem Expandieren begann ich rechts (bei den Fischen) und oben, wobei zuerst die Jagd eröffnet und ein Gerber an die Arbeit geschickt wurde. Erst dann erweiterte ich den Speisezettel mit geräuchertem Fisch. Die Kirchenglocken läuteten oft, bis es zum Übernehmen des Territoriums oben links mit den Schafen reichte – die Produktion von Wollkleidern war gesichert und der Winter konnte kommen. Mit den Korn- und Fischvorräten wurde es in der kalten Jahreszeit etwas knapp und ich erstellte auch eine Metzgerei – es reichte trotzdem sosolala für Lederkleidung und Seife.
Zum Aufstieg Hakims brauchte ich Steine, so dass das Territorium rechts (unterhalb des Fischers) erschlossen werden musste. Dort ging auch meine Armee in Stellung, welche Hakim mit einigen bei den Banditen am rechten Kartenrand angeworbenen Söldnern verstärkte. Noch blieb alles ruhig und ich konnte den östlichen Zugang zu meinem Plateau gleich unterhalb der Steinmine zu mauern. Zwischendurch übernahm ich das Territorium links zwischen meiner Siedlung und dem Dorf, von dem ich etwas Eisen einkaufen und meine Armee damit ausbauen konnte.
Stunk gab es, als ich mir das Territorium südlich meiner Steinmine, in dem es weitere zwei Steinminen gab, zu eigen machte. Durch den Testlauf wusste ich, was nun passieren würde und hatte die Armee rechtzeitig in Stellung gebracht und ein Fest initiiert. Die erste Schlacht gegen die Roten ging zu unseren Gunsten aus und bald stand die Mauer um die Neuerwerbung herum. Stein hatte ich nun vorläufig zur Genüge. Die Armee blieb dort und wurde wieder aufgefüllt – mit gekauftem Eisen. Hakim reiste allein an der rechten Seite der Karte nach unten, fand dabei neben viel Wild auch eine Eisenmine – und eine rote Grenze. Unweit der Eisenmine gab es auch noch eine alte Hütte, welche einen kleinen Zustupf in die Staatskasse brachte. Ich erwarb die beiden noch neutralen Territorien und dichtete sie südlich der Eisenmine durch eine Mauer ab. Die eigene Eisenproduktion lief an und meine Siedler bekamen mehr Fleisch.
Langsam wurde es Zeit, offensiv zu werden. Zwölf Territorien sollte ich mir ja unter den Nagel reissen. Das mit der Eisenmine unmittelbar südlich meiner Stadt bot sich an. Die dort hausende Räuberbande war schnell ausgelöscht und ihr Wohnsitz abgefackelt. Unsere Anwesenheit lockte allerdings auch die Roten wieder über die jetzt sichtbare Grenze, doch verrauchten die angreifenden feindlichen Truppen, auch dank eines Festes bei uns zuhause, erstaunlich schnell. Meine Jungs kämpften mit fünf Sternen. Als Erstes bestellte ich natürlich sofort wieder eine Mauer zur Sicherung meiner neuen Grenze. Diese wurde trotz dauernder Angriffe des Gegners fertiggestellt und es kehrte Ruhe ein. Ich freute mich über das zusätzliche Eisen und erweiterte die Armee auf 81 Mann. Bei den Toren kamen Katapulte auf die Türme und etwas Munition dahinter.
Euer Kroko wurde nun frech und griff das rote Territorium unterhalb seiner neuen Eisenmine an, sogar mit Erfolg. Darauf folgte die grösste Schlacht dieser Partie. Nicht nur die Roten versuchten ihre beiden Eisenminen zurück zu bekommen, sie bekamen massive Unterstützung von türkisfarbenen Truppen aus Süden, über den Fluss hinweg. Bei beiden Gegnern kämpfte jeweils ein Ritter mit. Zwei Mal verlor ich den Aussenposten für kurze Zeit wieder, aber schliesslich schafften es meine heldenmütigen Bauarbeiter, die Mauer zum Schutz dieses Geländes mitten im Schlachtgetümmel aufzubauen. Die Roten waren bescheiden beim Eisenabbau – sie liessen mir 250 und 130 Eisen übrig. Danke!
Nachdem die Katapulte von den Türmen der neuen Mauer drohten, gab es keine Angriffe mehr. Nochmals retablierte ich meine Streitkräfte und zog am rechten Kartenrand nach Süden. An der Mauer bei meiner südöstlichen, nun leeren Eisenmine hatte sich nie ein Feind gezeigt. Bald wusste ich auch warum: Ich brach über die dortige rote Grenze durch – meine 81 Mann waren der totale Overkill für den mit einer Gruppe Bogis besetzten roten Aussenposten. Der konnte auch keinen Nachschub bekommen, denn er war durch meine Mauern von der Basis abgeschnitten.
Gerade wollte ich mir die Sache genauer ansehen, als ich zum Sieger erklärt wurde. Ach so, das war das zwölfte Territorium meines Reichs, welches nun fast die Hälfte der Karte überspannte. Also, schwer ist auch diese Mission nicht, man muss nur am Anfang bedächtig spielen. Mein Held Sanchez aus „Desperados 1“ empfiehlt ja immer wieder: „Schööön laaangsaaam!“.